In den Sommerferien hatten zwei unserer Schüler die Gelegenheit, an der JuniorAkademie NRW in Ostbevern teilzunehmen. Diese Akademie bietet besonders motivierten Jugendlichen die Möglichkeit, sich intensiv mit wissenschaftlichen Themen auseinanderzusetzen und neue Erfahrungen zu sammeln. Die beiden besuchten Kurse in den Bereichen „Investigating the Physical Universe“ und „Biomimicry“ und berichten hier von ihren Erlebnissen und Erkenntnissen.

Bericht von Marie Holbeck (10a)

Als ich am 29.07.2024 losfuhr, hatte ich neben einem riesigen Koffer, sowohl Vorfreude, als auch Zweifel mit dabei. Was, wenn niemand dort nett wäre und ich gar nicht reinpassen würde?

Doch die Zweifel wurden schon direkt nach dem Ankommen widerlegt: Alle waren super sympathisch und aufgeschlossen, sodass wir uns gleich in interessante Gespräche verwickelten.

Nach einer Begrüßungszeremonie in der Aula (wo unter anderem dass sehr intensive Programm vorgestellt wurde) reisten die Eltern auch schon wieder ab und wir waren unter uns. Nach ein paar Spielen und einem gemeinsamen Abendessen ging es für uns auch schon ins Bett, denn es warteten einige anstrengende Tage.

Von morgens Sport, über Assembly, Kurse und Chor bis Abends Kursübergreifende Angebote wurden wir ständig auf Trab gehalten. Doch da wir so viel Zeit gemeinsam verbrachten wuchsen wir immer enger zusammen und hatten schon bald eine tolle Gemeinschaft gebildet – und das nach nur so wenigen Tagen!

Auch die Kurse waren sehr interessant, besonders weil sie auf englisch, von Kursleitern die extra aus Großbritannien hergekommen waren,abgehalten wurden. In meinem Kurs „Biomimicry“ bauten wir unter anderem von verschiedenen Tierarten inspirierte Flugzeuge, um darin ein rohes Ei aus dem 2. Stock segeln zu lassen. Tatsächlich überlebten all die (sogar mit Gesichtern bemalten) Eier. Doch ganz anders als im Unterricht wurde nicht immer nur gearbeitet: wir erstellten eine gemeinsame Playlist, die wir rauf und runter hörten(wobei es immer Diskussionen gab welche Songs geskippt werden) und veranstalteten ein Q&A mit unseren beiden Kursleitern( die übrigens sehr nett waren).

Eine weitere tolle Sache waren die Kursübergreifenden Angebote(kurz KüA‘s). Dort brachten alle Teilnehmer/innen den anderen eine Sportart, ein kreatives Hobby, eine Sprache, oder ein Spiel bei. Ich selbst bot einen Kampfsportkurs an. Obwohl ich dachte niemand würde mich ernst nehmen, erschien eine recht große Zahl an Leuten, die, meinen Anweisungen folgend, schon bald ein paar Techniken beherrschten.

Der durchgetaktete Tagesablauf war schnell zum Alltag geworden, und es fühlte sich an, als ob wir schon eine Ewigkeit in der Akademie gelebt hätten. Viel zu schnell kam der Tag der Abschlussfeier. Jeder Kurs hielt eine Präsentation, die unsere Gruppe mit einem Trailer, unterlegt mit dem viel gehörten Song „Kung Fu fighting“,einläutete. Auch die anderen Präsentationen entführten uns auf eine sehr kreative und unterhaltsame Art und Weise in das Universum und in die Welt der Nanopartikel.

Als unsere Zeit nun wirklich zuende war, versammelten sich alle nochmal Spontan auf der Bühne für ein paar letzte Fotos. Wie bei einem Flashmob kamen immer neue Leute dazu, die mit lauten Jubelrufen begrüßt wurden. Zum Schluss vielen sich alle nochmal in die Arme und es wurden sogar ein paar Tränen vergossen.

Insgesamt können wir vermutlich beide sagen, dass diese Zeit uns sehr beeindruckt hat. Es ist eine Erfahrung, wie man sie nur selten hat und prägt einen weitaus mehr als nur intellektuell. Wenn ihr also die Chance bekommt bei soetwas mitzumachen, wäre mein Rat: lasst sie euch nicht entgehen, denn es wird ein riesiges Abenteuer werden!

Bericht von Dario Libreros (10b):

In den Sommerferien hatte ich die Möglichkeit, an der JuniorAkademie NRW in Ostbevern teilzunehmen. Diese Akademie ist besonders, da sie die einzige englischsprachige JuniorAkademie in Deutschland ist. Dort besuchte ich für zehn Tage den Kurs „Investigating the Physical Universe“, neben den zwei anderen Kursen „Biomimicry“ und „Nanotechnology“. Mein Kurs wurde von zwei britischen Professoren geleitet, mit denen wir während der Kurszeiten ausschließlich auf Englisch kommunizierten, während der Großteil der Akademie auf Deutsch stattfand.

Der erste Tag begann mit der Zuteilung der Zimmer und einer Eröffnungsveranstaltung, in der uns der Tagesablauf vorgestellt wurde. Um 6:30 Uhr gab es freiwilligen Frühsport, gefolgt von einem gemeinsamen Frühstück um 7:30 Uhr. Um 8:30 Uhr fand die sogenannte „Assembly“ statt, in der die verschiedenen Freizeit- und Sportangebote sowie der Tagesablauf besprochen wurden. Der Kurs lief von 9:00 bis 12:30 Uhr, und nach dem Mittagessen konnte man zwischen zwei Stunden Chor oder Sport wählen. In den ersten drei Tagen war der Chor für alle verpflichtend. Am Nachmittag hatten wir einen weiteren Kursblock von 16:00 bis 18:00 Uhr, gefolgt von den kursübergreifenden Angeboten (KüAs), die von den Schülern selbst organisiert wurden. Diese Angebote reichten von Sprachen bis zu sportlichen Aktivitäten und umfassten unter anderem Aramäisch, Tennis, Amateurfunk und Koreanisch.

Um uns im Vorfeld besser kennenzulernen und wichtige Informationen auszutauschen, gab es ein Internetforum, in dem wir einige Wochen vor der Akademie kommunizieren konnten. Dort wurde uns mitgeteilt, dass verschiedene Aufgaben vorbereitet werden sollten, darunter eine Präsentation zu einem gewählten Thema, mathematische Übungen, die Planung der KüAs sowie andere organisatorische Angelegenheiten.

Die Akademie war trotz des straffen Zeitplans sehr abwechslungsreich. Mein Kurs beinhaltete Aufgaben wie das Bauen einer Murmelbahn und das Berechnen von Flugbahnen und Landepunkten. Dabei nutzten wir Programme wie Blender, Programmiersprachen wie Python und einen 3D-Drucker, um unsere Projekte zu realisieren. Auch außerhalb der Kurse erwarteten uns sportliche Aktivitäten wie Volleyball, Spikeball, Basketball und Fußball sowie musikalische Angebote im Orchester.

Ein Höhepunkt war der sogenannte „Rotation Day“, der am sechsten Tag stattfand. An diesem Tag präsentierten alle Kurse ihre Projekte in Form einer Ausstellung, die dem Austausch diente. Hier erfuhren wir mehr über Biomimicry und Nanotechnologie, deren Anwendungen und Bedeutung.

In den letzten Tagen, kurz vor der Abschlussfeier, bereiteten wir die „Final Presentation“ vor, in der jeder Kurs seine Erlebnisse und Projekte vorstellte. Wir integrierten Themen, die uns besonders interessierten, und fassten unsere Ergebnisse und Erlebnisse der letzten Tage zusammen. Nachdem jeder Kurs seine Präsentation gehalten hatte, spielte das Orchester seine Stücke, und der Chor sang. Schließlich erhielt jeder Teilnehmer eine Urkunde, und noch viel wichtiger, wir nahmen viele wertvolle Erfahrungen und neues Wissen mit nach Hause.

Insgesamt war meine Zeit an der JuniorAkademie eine äußerst bereichernde Erfahrung. Ich habe nicht nur viel über die Physik gelernt, sondern auch wunderbare neue Freundschaften geschlossen und meine Teamfähigkeit gestärkt. Diese Akademie hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, mit Gleichgesinnten zusammenzuarbeiten und gemeinsam zu lernen. Ich kann jedem nur empfehlen, diese Gelegenheit zu nutzen, wenn sich die Möglichkeit bietet – es ist eine unvergessliche Erfahrung, die weit über den Unterricht hinausgeht.